Bedeutung für die Umwelt


Stärken und Schwächen der Windenergie

 

Stärken

  • Windenergie ist nachhaltig
  • Wind ist eine saubere Energiequelle
  • Windenergie eignet sich auch für rohstoffarme Länder 
  • Windenergie schafft Arbeitsplätze
  • Windenergie kann Einkommen für Gemeinden generieren
  • Windkraftanalgen werden immmer effizienter

Schwächen:

  • Windenergie ist nicht konstant verfügbar
  • Der Bau von Windkraftanlagen ist kostenintensiv
  • Windenergie ist nicht speicherbar 
  • Windkraftanlagen sind nicht lautlos
  • Windkraftanlagen sind eine Gefahr für Vögel und Fledermäuse
  • Das Landschaftsbild wird massiv beeinflusst. Windkraftanlagen sind durch ihre Grösse ein optisch dominanter Faktor
  • Windenergieanlagen rentieren  kaum und müssen staatlich subventioniert werden

 

Wie klimafreundlich ist unser Strom?

 

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat im Jahre 2021 letzmals einen Bericht publiziert, der die Umweltbilanz des Stroms (Strommixe genannt) beleuchtet.

Die Umweltbilanz der Schweizer Strombereitstellung umfasst

  • Bau, Betrieb sowie Rückbau und Entsorgung der Kraftwerke, inklusive der Her-stellung der zum Bau benötigten Materialien, der Bereitstellung der Betriebsmittel und der Umweltbelastungen im Betrieb sowie der Entsorgungsaufwendungen.
  • die Bereitstellung und die Entsorgung der Brennstoffe, inklusive Abbau be-ziehungsweise Gewinnung der Primärenergieträger (Erdgas, Rohöl, Steinkohle, Uran, Holz), deren Veredelung sowie auch deren Konditionierung und End-lagerung.
  • den Transport und die Feinverteilung zu den Niederspannungs-Kunden, inklusive Leitungsverluste, Bauaufwendungen sowie SF6-Emissionen (Transformatoren) und Lachgas-Emissionen (Hochspannungsleitungen).
  • jegliche Transportaufwendungen für Brennstoffe, Bau- und Betriebsstoffe sowie Abfälle.

Hier der Bericht zum herunterladen. Die Resultate sind nach verschiedensten Kriterien dargestellt und anspruchsvoll in Lektüre und Verständnis.

Für die Schweiz ist von der Produktion her gesehen ein grosser Anteil an Wasserkraft dominant, die generell als sehr umwetfreundlich klassiert ist. Die Kernenergie ist eine wesentliche Grundlage für die Stromproduktion, die aber wegen der Produktionsgefahren und der noch nicht gelösten Endlagerung der radioaktiven Abfälle momentan blockiert ist. Ein Bau neuer Kernkraftwrke ist nicht erlaubt, teuer und zeitintensiv. Die Schweiz setzt deshalb als Alternative zur Kernkraft auf erneuerbare Energien. Gut angelassen hat sich in den letzten Jahren der Ausbau der Fotovoltaik, meist auf Dächern, und in noch kleinem Masstab die Windkraft und die Biomasse..Stromproduktion mit Gas oder Benzin/Diesel soll als umweltschädlich nicht ausgebaut werden und könnte nur als Notfallversorgung noch in Frage kommen.Die Schweiz muss also drauf setzen, dass die bestehenden Kernkraftwerke noch möglichst lange weiterbetrieben werden können., 


Download
Umweltbilanz-Strommix-Schweiz-2018-v2.01
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Windkraft als Beitrag an die Stromproduktion

 

Windräder werden allgemein als umweltschonende Alternative für die Erzeugung von elektrischem Strom gehandelt. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, ist Windstrom erneuerbar und verursacht keine Emissionen. Im Hinblick auf die Klimaerwärmung ist ein Umstieg auf Ressourcen-schonende, umweltfreundliche Energiegewinnung unbedingt zu begrüssen. 
Leider gibt es aber im Zusammenhang mit Windrädern und Windparks auch negative Aspekte. Immer wieder werden Vögel und Fledermäuse Opfer der Rotorblätter von Windkraftanlagen. Für den Beobachter wirken die Drehungen der Flügel eines Windrades eher langsam und gemächlich, doch dieser Eindruck täuscht. An der Spitze der Rotorblätter werden Drehgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h gemessen.

(Publikation Greifvogelstation Haringsee 15.9.2021)


Stellungnahme des Schweizer Heimatschutzes

Als erneuerbare Energie wird die Windkraftnutzung in der Schweiz seit dem 1.1.2009 mittels Einspeisevergütung gefördert. Damit ist mit einem erheblichen Ausbau der Produktion in den nächsten Jahren zu rechnen. Grundsätzlich sind erneuerbare Energien zu befürworten, sie dürfen aber nicht auf Kosten wertvoller Landschaftsräume produziert werden. Leider ist bei den zahlreichen Projekten für Windkraftanlagen kaum eine übergeordnete Koordination zu finden. Selbst in kantonalen und nationalen Schutzgebieten werden Windparks geplant. Der Schweizer Heimatschutz fordert daher eine Planung auf nationaler Ebene.


Vögel und Windkraftanlagen

Fragen:

Sind Windräder gefährlich für die Tierwelt, insbesondere die Vögel?

Wenn die Vogelzüge in den Süden reisen oder zurückkehren: Werden die Windräder abgestellt?

Wie viele Tiere werden getötet?

Einige Antworten aus dem Internet:

Besonders gefährlich für Zugvögel, wie z.B. Störche und Thermikflieger, wie z.B. Geier, sind Windkraftanlagen auf Bergkuppen und Berggraten. Auch entlang von Küsten oder im Meer (Offshore) befindliche Windräder bedrohen ziehende Arten, wie z.B. Kraniche, Seeschwalben oder auch bestimmte Fledermausarten.

Ein Artikel aus GEO mit dem Titel "Windenergie und Vögel: Die Opferzahlen sind viel höher als gedacht."

Eine Studie mit dem Titel "Windräder als Todesfalle entschärfen"

Die Schweizerische Vogelwarte Sempach wertet bisherige, vor allem ausländische Studien über die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Vögel aus. Sie beurteilt geplante oder potenzielle Standorte für Windkraftanlagen in der Schweiz bezüglich der zu erwartenden Auswirkungen auf Vögel. Folgende Fragen stehen im Vordergrund:Die Vogelwarte beurteilt neue technische Entwicklungen in Bezug auf eventuelle Auswirkungen auf Vögel. Dazu gehört auch die Nutzung der Windenergie. Obwohl CO2-frei und daher grundsätzlich förderungswürdig, ist die Nutzung der Windenergie aus Sicht des Vogelschutzes nicht überall unproblematisch.

Die Nutzung der Windenergie in der Schweiz steckt noch in den Kinderschuhen. Doch existiert die offizielle Absicht, die Nutzung der Windenergie auszubauen. Soll dies ohne allzu grosse Kosten für Natur und Wildtiere, insbesondere Vögel, geschehen, müssen Planer wissen, welche Auswirkungen möglich sind. Sie müssen zudem abschätzen können, ob bei ihrem Projekt Auswirkungen zu erwarten sind oder wie das Projekt "vogelfreundlich" werden kann.

Sind Windparks vogelverträglich? Die Antwort lautet "nicht immer", denn negative Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel sind durch verschiedene Studien belegt. Die Hauptrisiken liegen in der Kollisionsgefahr und in einer Veränderung des Lebensraums. Von der Kollisionsgefahr sind Zugvögel und grosse Vögel, namentlich segelfliegende Arten wie Greifvögel und Störche, besonders betroffen. Vögel können mit Rotorblättern und Masten von Windenergieanlagen kollidieren, beim Vorbeifliegen in einen Sog geraten oder durch Wirbel der Rotoren zu Boden geschleudert werden. Daher sind Orte, an denen sich Vögel infolge topografischer und thermischer Bedingungen aus einem grossen Einzugsgebiet konzentrieren (z.B. Pässe in den Alpen und im Jura, Kreten, Ufer grosser Gewässer) für den Ausbau der Windenergie nicht geeignet.

Vögel sind mobil und nutzen ihnen zusagende Lebensräume über ganze Landschaftseinheiten hinweg. Windenergieanlagen und die sie begleitenden Infrastrukturen können den Wert eines Lebensraums erheblich mindern. Verschiedene Literaturauswertungen zeigen, dass Vögel Gebiete mit Windenergieanlagen weniger nutzen als vergleichbare Gebiete ohne Windenergieanlagen, sie gänzlich meiden oder die Gebiete zwar weiterhin nutzen, aber unruhig sind und immer wieder auffliegen. Solche Stresssituationen können bei Wintergästen oder rastenden Zugvögeln zu einer physischen Schwächung führen, was geringere Überlebenschancen zur Folge haben könnte. Brutvögel in Stresssituationen haben meist einen geringeren Bruterfolg, was dazu führen kann, dass lokale Bestände abnehmen oder sogar verschwinden. Es gibt auch Vögel, welche ein Gebiet mit Windenergieanlagen gleich nutzen wie zuvor ohne. Viele Vögel besiedeln beispielsweise über mehrere Jahre das gleiche Gebiet, unabhängig einer durch Windenergieanlagen verminderten Lebensraumqualität. Unklar ist jedoch, ob sich Individuen neu ansiedeln, falls die Lebensraumqualität zu stark vermindert wurde.

Die Erschliessung bisher wenig genutzter Landschaftsräume kann zu einer Veränderung z.B. der landwirtschaftlichen Nutzung oder zu einem höheren Besucheraufkommen führen. Bei auf Störungen sensibel reagierenden Arten wie dem in der Schweiz stark gefährdeten Auerhuhn besteht die Gefahr, dass sie sich aus solchen neu erschlossenen Gebieten zurückziehen.

Die Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel müssen vor der Bewilligung von Gesetzes wegen gründlich untersucht werden. In einem neuen Leitfaden empfiehlt die Vogelwarte nun Methodenstandards, die auf aktuellsten Kenntnissen beruhen.

 

(Undatierter Artikel der Vogelwarte Sempach, Internet)


Der Bundesrat räumt im Parlament Vorurteile gegenüber Windenergie aus – jährlich sterben 36 Millionen Vögel aufgrund menschlicher Aktivität, aber nur 20 pro Windenergieanlage - Suisse Eole (suisse-eole.ch)

Zahlen von Dezember 2021, auf Basis von der Vogelwarte erhobenen Zahlen.

 

 

Von wegen Vogelkiller Nummer 1: Windrad nicht unter den Top-5-Gefahren | agrarheute.com (2017)

Zwar für Deutschland und von 2017 und heute hat es mehr WKAs, dennoch sind die Verhältnisse klar! Und neuerdings werden Kamerasystem eingesetzt umd Schwärme von Zugvögeln zu schützen (Birdvision, siehe Mail von gestern)

 

 

 


Rückbau von Windkraftanlagen


Was lässt sich recyceln?

Windstrom ist in den letzten drei Jahrzehnten immer wichtiger geworden. So wurden 1991 in Deutschland nur rund 50 Windräder mit jeweils ca. 100 Kilowatt Leistung aufgebaut. 2001 kamen schon 2000 neue Windräder mit je 1300 KW jährlich dazu. Werden sie gut gewartet, können solche Kleinanlagen über 30 Jahre Strom erzeugen. Derartige Windräder stehen inzwischen in vielen Ländern.

Weil sie so lange laufen, wurden bisher nur wenige der älteren Anlagen entsorgt, doch Mitte des Jahrhunderts müssen vermutlich jedes Jahr bis zu 50'000 von ihnen abgebaut werden, weil sie zu alt werden und neuere Anlagen viel mehr Strom erzeugen. Die Hauptbestandteile von Windanlagen sind Beton (Fundament), Stahl (Turm und Getriebe) sowie ein Verbund aus Kunststoff mit Glas- oder Karbonfasern in den Rotorblättern. Der Beton kann zerkleinert und als Betonsplitt beim Straßenbau genutzt werden. Der wertvolle Stahl wird zu neuem Stahl recycelt. Auch andere wertvolle Metalle wie Kupfer und Aluminium können wiederverwertet werden.

Schwieriger ist das bei den Rotorblättern aus den stabilen, leichten Verbundkunststoffen. Bisher landen alte Rotorblätter in den USA auf Deponien, in Europa zumeist zerkleinert als Ersatzbrennstoff in Zementöfen und Müllverbrennungsanlagen.

Die Trennung von Fasern und Kunststoff ist mittels Hitze möglich - das Verfahren wird Pyrolyse genannt. Dabei wird der Kunststoff verbrannt, die anderen Fasern können wiederverwertet werden. Eine weitere Methode ist die chemische Trennung der Stoffe. Einfacher wird das, wenn das Recycling schon bei der Produktion der Rotorblättern bedacht wird.

Quelle: Wie nachhaltig ist Windkraft? – DW – 27.12.2021

Was kostet ein Rückbau?

Windkraftanlagen müssen nach gewisser Zeit zurückgebaut werden, sei es wegen der Alterung der Anlage, wegen der Rentabilität oder weil die Technik grosse Fortschritte gemacht hat und neue Windräder wesentlich mehr leisten.

In einzelnen Ländern besteht zum Rückbau schon ein beachtlicher Erfahrungsschatz. Oft besteht eine gesetziche Verpflichtung zum Rückbau, meist nach 20 Jahren. Massgeblich ist in Deutschland, dass die Förderbeiträge für WKA nach 20 Jahren wegfallen. Damit sind die Windräder nicht mehr wirtchaftlich und werden im grossen Stil abgebaut.

Das führt zu Rückbaukosten und Recyling-Fragen.

Es ist unmöglich für WKA eine Kostenrechnung zu machen, ohne die ganze Umgebung zu berücksichtigen. Es müssen ja nicht nur das Windrad selbst, sondern auch der Betonsockel, die Zufahrtsstrassen rückgebaut werden; auch der Wald ist aufzuforsten und die Natur wiederherzustellen. Alles in Allem muss in Deutschland mit einer halben Million Euro für den Rückbau gerechnet werden.

Beispiele finden Sie hier:

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Rückbau von Windenergieanlagen.pdf
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Kosten für den Rückbau einer WKA.pdf
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Rotorblattfertigung in Dänemark: Zunehmend sollen die "Flügel" von Windkraftanlagen so gebaut sein, dass sie später leicht zu recyceln sind. Die ersten recycelbaren Rotorblätter für große Offshore-Anlagen werden derzeit in Dänemark hergestellt. Ab 2030 will der Anlagenbauer Siemens Gamesa nur noch recycelbare Rotorblätter verkaufen, ab 2040 seine Windkraftanlagen komplett klimaneutral produzieren.