Newsletter 2/2022


Newsletter Nr. 2/2022 - PV-Anlagen auf Balkonen

Sie haben sich auch schon gefragt, ob sich eine kleine PV-Anlage auf dem Balkon lohnt und was die Rahmenbedingungen dazu sind. Klar ist: das Montieren einer Solarzelle am Balkongeländer oder an einer geeigneten Wand ist einfach, kann man selber machen und eine Baubewilligung ist nicht nötig. Man muss nur dem Elektrizitätswerk Meldung machen. Sind Sie Mieter, müssen Sie die Zustimmung des Vermieters einholen. Dieser haftet, wenn durch mangelhafte Befestigung ein Schaden bei Dritten entsteht. Das gilt so, weil die Aussenseite des Balkons nicht mitvermietet wird.

Nachfolgend die Zusammenfassung der wesentlichen Punkte

  • Es gibt diverse Plug-&-Play-Solaranlagen für den Balkon. Für den Anschluss braucht es eine Aussensteckdose
  • Aus Sicherheitsgründen dürfen sie maximal eine Leistung von 600 Watt erreichen → 2 Solarpanels zu je 100 × 170 cm mit typisch 300 bis 380 Watt peak pro Panel.
  • In der Regel braucht es keine Bewilligung, aber man muss es bei der EKZ anmelden über das Anmeldeformular für Stecker-Solaranlagen. Die Konformitätserklärung der Anlage ist beizulegen.
  • Für eine Einspeisevergütung müsste man ein Messgerät (SmartMeter) haben, aber die Vergütung gibt es erst ab 2000 Watt bei der EKZ. Eine Balkonanlage mit 600 Watt bekommt nichts.
  • Der Anschaffungspreis für ein Set mit zwei Solarmodulen, Wechselrichter sowie Befestigungsmaterial, Kabel und Stecker kostet zwischen 950 und 1'800 Franken.
  • In der oben erwähnten Liste mit Plug & Play Solaranlagen, finden sich Anlagen mit 600 W Leistung nach dem Wechselrichter für ca. 1'000 Franken, was sich auch finanziell lohnen dürfte.
  • Das Förderprogramm Stecker-Solaranlagen wurde per 30. September 2022 beendet, es gab 200 Franken pro Panel. Ab November 2022 fördert die EKZ Sie wieder mit einem neuen Förderprogramm, siehe dann Förderprogramm für Private (ekz.ch)
  • Mit 600 W produziert man ca. 600 kWh pro Jahr (falls die Ausrichtung einigermassen ok ist). Man spart bei ca. 22 Rappen pro kWh also maximal 120 Franken pro Jahr. Dazu müsste man aber den Strom immer sofort brauchen, sonst wird er eingespiesen
    Was immer läuft ist der Kühlschrank und die Gefriertruhe, allenfalls Geräte mit Standbystrom. Tagsüber kocht man und braucht den Geschirrspüler, wenn es Sonne hat. Realistisch ist aber eine Einsparung klar unter 120 Franken.
  • Die Lebensdauer ist 20, eher 30 Jahre. Bei 30 Jahren und 60 Franken kommt man auf 1800 Franken Einsparung, was kleiner gleich den Anlagekosten ist. Aber die Strompreise dürften in Zukunft eher steigen.
  • Eine fundierte unabhängige Meinung finden Sie auf der Seite Stecker-Solaranlage für Mieter: Lohnt sich das? – Energie-Experten

Durch die zusätzliche Stromproduktion tut man etwas sehr Gutes für die Umwelt und für die aktuelle Energiesituation.

(Autor dieses Artikel: Peter Pirani)